Zürich Nord erhält ein neues Wahrzeichen mit digitalem Liftleitsystem
Mit dem Andreasturm verändert sich das Erscheinungsbild des Bahnhofs Zürich Oerlikon massgebend. Die modernen Aufzugsanlagen im Gebäudeinnern werden mit einer energieeffizienten, maschinenraumlosen Antriebstechnik ausgestattet. Über ein digitales Aufzugs-Steuerungssystem gelangen die Benutzer auf dem schnellsten Weg ans Ziel.
Östlich des Bahnhofs Zürich Oerlikon, wo die Bahnlinien zum Flughafen und nach Wallisellen abzweigen, entsteht ein 80 Meter hohes Hochhaus. Im Juli 2016 erfolgte der Spatenstich, und bis Mitte 2018 ist der Andreasturm voraussichtlich fertiggestellt. Im Erdgeschoss stehen 800 Quadratmeter für Läden und Gastronomiebetriebe zur Verfügung, auf 21 Etagen werden 20‘000 Quadratmeter Bürofläche bereitgestellt. Der Projektentwurf der beiden Zürcher Annette Gigon und Mike Guyer vom gleichnamigen Architekturbüro hat die Entscheidungsträger überzeugt. Gebaut wird der Andreasturm von der Implenia AG, Bauherrin ist SBB Immobilien, die über 100 Millionen Schweizer Franken in den Neubau investiert.
Herzstück des Towers sind die sechs maschinenraumlos betriebenen MonoSpace 700 Aufzüge von Kone, welche die Stockwerke und die Tiefgarage miteinander verbinden. Mit einer Förderhöhe von 86 Metern sind es die höchsten Anlagen, die der finnische Aufzugs- und Rolltreppenhersteller in der Schweiz realisiert. Auch bei den Küchen- und Parkliften setzt SBB Immobilien auf Komfort und Energieeffizienz und hat sich für zwei MonoSpace 500 Aufzüge entschieden. Sämtliche Aufzugsanlagen werden mit getriebelosen Kone EcoDisc Motoren ausgestattet, welche die Abbremsenergie in Strom umwandeln. «Durch die maschinenraumlose Antriebstechnik können die ursprünglich geplanten Maschinenräume als zusätzliche Lagerräume genutzt werden», sagt Thomas Rinas, Gesamtprojektleiter bei SBB Immobilien für den Andreasturm. Der Einbau der Anlagen ist für November 2017 vorgesehen, sechs Monate später befördern sie die ersten Personen in milchigen Glasedelstahl-Kabinen mit einer Geschwindigkeit von 3 Metern pro Sekunde.
Zielwahlsteuerung optimiert Personenfluss
Die sechs MonoSpace 700 Lifte werden über das Steuerungssystem Kone Destination dirigiert. Eine solche digitale Zielwahlsteuerung setzt das Unternehmen zum ersten Mal in einem Gebäude in der deutschsprachigen Schweiz ein. Anders als bei herkömmlichen Aufzugsleitsystemen, die nur die gewählte Fahrtrichtung registrieren, errechnet das «Destination Control System» über einen lernfähigen Algorithmus die kürzesten Fahrzeiten. Es stellt dem Benutzer jenen Lift bereit, der das gewünschte Stockwerk am schnellsten, ohne unnötige Zwischenhalte, erreicht. Aktiviert wird das System mit der Etagenwahl auf dem Tableau vor der Liftanlage. «Aus Sicht der Bauherrschaft sind insbesondere in einem Hochhaus die Liftanlagen von grosser Bedeutung. Daher kommt im Andreasturm die Zielwahlsteuerung zum Einsatz, die eine effiziente Nutzung der sechs Hauptaufzüge ermöglicht», sagt Rinas.